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248
DIONISIE GHERMANI
beispielsweise,
die
sich
r
irgendeine nationale Sache einsetzten,
die
rumänische
Kultur förderten,
r das
Zusammengehen
der
verschiedenen Volksgruppen
vor
allem
bei
revolutionären Anlässen
eintraten oder aber durch
ihr Tun das
Ansehen
der (rumänischen) Nation vermehrten, wurden
in den
sechziger Jahren nach
und
nach
nahezu völlig „rehabilitiert"
und mit
Ehren
in das
Pantheon
der
rumänischen
Ge-
schichte
neu
aufgenommen
30
.
Von den
siebenbürgischen Magyaren ernteten
vor
allem
Wissenschaftler
und
revolutionäre Führerpersönlichkeiten posthumes
Lob und
wurden
zum Teil insofern zusätzlich ausgezeichnet,
als sie
so
etwa
GYÖRGY DÓZSA
31
,
der
Führer
des
großen Bauernaufstandes
von 1514
jetzt praktisch
dem
Rumänentum
zugerechnet werden
32
.
Keiner
der
oben angeführten Kategorien gehören einige andere, ebenfalls stark tenden-
ziöse Arbeiten
an, so
etwa
V. A.
VARGAS
Untersuchung über
das
rumänisch-russische
Museum
33
und
ERNŐ GÁLLS
Studien über
die
rumänische Soziologie
in der
Zwischen-
kriegszeit
34
. Erstere,
die
freilich kurz nach Kriegsende erschien, weist eine zeitbedingt
deutliche Anlehnung
an die
sowjetische Geschichtsperspektive
auf
35
. Die
Arbeit
von
GALL
wiederum
ist
insofern gleichfalls
vom
„Zeitgeist" geprägt,
als sie
grundsätzlich
und vorbehaltlos
die
„bourgeoise" Wissenschaft
in
einer Weise ablehnt,
die
etwa seit
1968 nicht mehr üblich
ist.
Neue wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse vermittelt
keine dieser beiden Arbeiten; als Zeitdokumente haben
sie
aber durchaus einen Wert.
*
Weniger aufschlußreich
r die
Charakterisierung
der
zeitgenössischen rumänischen
Historiographie
als
diese
in
nationaler oder „klassenkämpferischer" Richtung festgeleg-
ten Arbeiten, dafür aber gewiß wissenschaftlich wertvoller, sind jene wenigen Mono-
graphien,
die
sich
r
keine „Sache" einsetzen.
Sie
zeugen teilweise
von
echtem For-
schungsdrang
und
ehrlichem Bemühen, wissenschaftlich einwandfreie Ergebnisse
zu
erzielen.
Sie
zeigen ferner,
daß die
magyarischen Historiker
aus
Rumänien ebenso
wie
ihre rumänischen Kollegen durchaus
in der
Lage sind, echte Wissenschaft
zu
betreiben,
insofern
es
ihnen gelingt, sich von ideologischer Befangenheit loszureißen.
Die Abhandlung von
ELENA KOVÁCS
und
RADU POPA
über die Förderung von Edel-
metallen
in
Baia Mare enthält zwar noch genügend „klassenkämpferische" Elemente,
sie erweist sich jedoch
im
allgemeinen
als
ausgewogen
30
.
Vor allem
r
Sprachwissenschaftler interessant
ist die
Arbeit
von
LADISLAUS DEMÉNY
über eine kirchenslawisch-rumänische Urkunde
aus der
Zeit
vor demr die Ent-
30
Vgl.
[GHERMANI]
Bukarest rehabilitiert.
31
Geb.
um
1475, hingerichtet
20.
Juli 1514. Führer eines Bauernaufstandes
im
Theiß-Gebiet,
an dem sich neben Ungarn auch Rumänen beteiligten.
32
Die
rumänische Enzyklopädie, Dicçionar Enciclopedic Roman, führt
DÓZSA
nur
unter
der
rumänischen Bezeichnung
„DOJA"
und
erwähnt nicht seine ungarische Herkunft. Ähnlich ver-
fährt die rumänische Geschichtsschreibung auch
in
anderen Fällen.
Anders
die
sowjetischen
Darstellungen,
z. B.
über
DÓZSA:
Sovetskaja istoriceskaja énciklopedija. Band
5.
Moskau
1964. Sp.
273.
33
Despre muzeul romîno-rus.
34
Sociologia burghezä
din
Romînia.
35
Vgl.
GHERMANI
Die
kommunistische Umdeutung, vornehmlich Kapitel
6. S.
137—146.
36
In
legäturä cu extragerea.
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